Viele haben aufgrund der CoV-Krise ihren Job verloren. Einige nehmen das als Chance für eine Umschulung, etwa in einen Pflegeberuf. Laut einem großen Jobportal sind aktuell 459 Jobs in dem Bereich in Wien frei.
Wieder auf der Schulbank sitzen. Nach bereits erfolgreichen Abschlüssen in anderen Berufen, lassen sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Vinzentinum zwei Jahre lang zur Pflegefachassistenz umschulen. “Wir bieten Arbeit vom kleinsten Säugling an bis hin zum alten Menschen. Sie werden weiters in einem sinnstiftenden Beruf tätig sein“, sagte Barbara Klemensich aus der strategischen Leitung am Vinzentinum Wien.
Clemens Gaal ist einer der Studierenden. Mit 15 Jahren begann er eine Lehre, damals noch weit entfernt vom Pflegeberuf. „Ich habe vier Jahre lang Gastronomiefachmann gelernt in einem Betrieb in Niederösterreich. Dann bin ich in den Zivildienst gekommen und habe gemerkt, dass die Pflege und der Gesundheitsbereich etwas für mich ist. Und zusätzlich jetzt auch mit der Krise habe ich gemerkt, das ist etwas was gebraucht wird“, sagte Gaal gegenüber „Wien heute“.
„Und da war ich quasi gezwungen neu anzufangen“
Auch Yvonne Six musste sich mit 44 Jahren neu orientieren. Sie war noch bis vor kurzem Flugbegleiterin. „Aufgrund von Corona ist die Airline leider in Insolvenz gegangen. Und da war ich quasi gezwungen neu anzufangen. Ich komme ursprünglich aus dem Büro, aber da wollte ich überhaupt nicht mehr zurück, weil ich etwas tun möchte, wo ich mich bewege und auch sehen kann, was ich tue“, sagte Six.
Im Bereich der Pflege gibt es verschiedene Ausbildungen. „Wir sind Kooperationspartner des FH Campus Wien. Man kann als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson ausgebildet werden. Man kann aber auch in die Pflegefachassistenz gehen, das ist eine zweijährige Ausbildung, oder in die Pflegeassistenz, das ist eine einjährige Ausbildung, wo keine Matura notwendig ist“, sagte Klemensich.
Rund 5.500 Euro pro Jahr kostet die Ausbildung, diese Kosten werden von den Gesundheitseinrichtungen übernommen, wenn sich die Auszubildenden für eine gewisse Zeit verpflichten, dort zu arbeiten. Für die Studierenden fallen neben ÖH-Beitrag und den allgemeinen Studiengebühren keine Kosten an. Der nächste Lehrgang startet im Oktober 2021, Bewerbungen sind bis Ende Mai möglich.