Höheres Gehalt jetzt auch für Heimhilfen

Höheres Gehalt jetzt auch für Heimhilfen Unter den insgesamt rund 40 Tagesordnungspunkten, die von Mittwoch bis Freitag dieser Wochen beim Finale des Nationalrats vor der Sommerpause behandelt werden, findet sich auch ein Paket zur Pflegereform. Nach Kritik und Protesten, darunter auch von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) lassen ÖVP und Grüne jetzt noch mehr Geld für eine Erhöhung der Gehälter von Pflegepersonal in den kommenden beiden Jahren springen. Die Mittel dafür werden vor dem Beschluss im Hohen Haus von 520 um 50 Millionen Euro erhöht, wie der „Wiener Zeitung“ in Regierungskreisen bestätigt wurde. Diese zusätzlichen 50 Millionen Euro werden den Heimhilfen zugutekommen, die sonst bei der Gehaltserhöhung, für die der Bund aufkommt, durch die Finger geschaut hätten. Ein entsprechender Antrag für eine Änderung des Pflegepakets wird vor dem Sanktus im Hohen Haus eingebracht. ÖVP-Klubobmann August Wöginger hat zuvor die Aufstockung bereits in der „Kronen Zeitung“ angekündigt. In Summe eine Milliarde Euro mehr Das Paket zur Pflegereform sieht insgesamt Mittel von rund einer Milliarde Euro vor. Der größte Brocken davon entfällt auf die außertourliche Gehaltserhöhung, für die gut die Hälfte der Zusatzkosten aufgewendet werden. Damit soll der Pflegeberuf für bereits aktive Pflegekräfte, aber auch für Neueinsteiger attraktiver werden, weil es in der mobilen wie in der stationären Pflege schon jetzt einen akuten Personalmangel gibt, sodass in Pflegeheimen gar nicht mehr alle zur Verfügung stehenden Betten belegt werden können. Weitere Mittel der Pflegemilliarde fließen in die Ausbildung. Teil des Reformpakets ist auch die Einführung einer Pflegelehre, um Jugendliche möglichst früh ab 15 statt bisher ab 17 für den Pflegeberuf zu gewinnen. https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/2153589-Hoeheres-Gehalt-jetzt-auch-fuer-Heimhilfen.html

Gesetzesnovellen zur Pflegereform gehen bereits in Begutachtung

Knapp drei Wochen nach der Präsentation der Pflegereform gehen bereits wichtige Gesetzesnovellen in Begutachtung. Sie sehen unter anderem einen Gehaltsbonus für Pflegekräfte und finanzielle Unterstützung für Auszubildende vor. „Die Mitarbeiter:innen in der Pflege haben lange auf diese Reform gewartet. Mein Ziel ist es, dass echte Verbesserungen noch in diesem Jahr für die in der Pflege Tätigen spürbar werden“, betont der für Pflege verantwortliche Sozialminister Johannes Rauch. Bis zum Jahr 2030 werden etwa 76.000 Pflege- und Betreuungspersonen fehlen. So lautet die Pflegepersonal-Bedarfsprognose der Gesundheit Österreich GmbH aus dem Jahr 2019. Die Bundesregierung hat daher Mitte Mai eine umfassende Pflegereform präsentiert. „Damit setzen wir erste große Schritte, um bestehendes Personal zu halten und die Ausbildung zu Pflege- und Betreuungsberufen attraktiver zu machen“, sagt Rauch. Um die angekündigten Maßnahmen so rasch wie möglich umzusetzen, benötigt es zahlreiche gesetzliche Änderungen. Diese gehen nun, nicht einmal drei Wochen nach der Präsentation, in Begutachtung. Für Pflegekräfte in einem Anstellungsverhältnis ist das Entgelterhöhungs-Zweckzuschussgesetz besonders wichtig, mit dem die gesetzliche Grundlage für die Auszahlung eines Gehaltsbonus geschaffen wird. Die Regierung stellt dafür insgesamt 520 Millionen Euro zur Verfügung. Das ermöglicht eine Erhöhung von durchschnittlich einem Monatsgehalt pro Mitarbeiter:in. In Begutachtung geht auch das Pflegeausbildungs-Zweckzuschussgesetz. Damit sollen Auszubildende künftig österreichweit mindestens 600 Euro pro Praktikumsmonat beziehungsweise pro Monat als finanzielle Unterstützung erhalten. Zahlreiche weitere Novellen, unter anderem des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes oder des Bundespflegegeldgesetzes, bringen unter anderem Kompetenzerweiterungen für Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz, den Erschwerniszuschlag oder den Entfall der Anrechnung der erhöhten Familienbeihilfe auf das Pflegegeld. Sozialminister Johannes Rauch hofft, dass die Beschlüsse zu den einzelnen Gesetzen noch vor dem Sommer gefasst werden: „Es ist mir wichtig, entscheidende Verbesserungen möglichst rasch auf den Weg zu bringen. Das ist ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung für die Mitarbeiter:innen. Nur so kann es uns gelingen, möglichst viele Pflegekräfte weiter im Beruf zu halten.“   https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20220601_OTS0159/gesetzesnovellen-zur-pflegereform-gehen-bereits-in-begutachtung

Messemonat Mai – Besuchen Sie die PflegeKompass Bildungs- und Karrieremesse für den Pflegebereich am 24. Mai in Linz!

Die Job & Info-Plattform http://www.pflege-kompass.at setzt Impulse an der Schnittstelle zwischen Schule, Fachhochschule, Universität und Berufswelt. Schüler*innen, Studierende, Absolvent*innen, Quereinsteiger*innen oder Jobsuchende profitieren von der Vernetzung mit passenden Aus- und Weiterbildungsstätten und der direkten Verbindung mit dem Arbeitsmarkt. Am 24. Mai findet in Linz unsere 3. Präsenzmesse für 2022 statt: 24. Mai 2022 in LINZ (OÖ Nachrichten Forum) von 09:00 – 17:00 Uhr Besuch kostenlos! In Kooperation mit dem ÖGKV (Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband) verbinden die PflegeKompass Messen (Fachhoch-)Schulen, Universitäten, Ausbildungsstätten, Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Arbeitgeber*innen im Pflegebereich mit Schüler*innen, Studierenden, Absolvent*innen, Quereinsteiger*innen, Jobsuchenden und Menschen, die sich weiterbilden wollen. Messeteilnehmer*innen erleben ein spannendes und informatives Programm zu Ausbildungs- und Karriereoptionen und -strategien für Pflegeberufe: Interessierte am Pflegeberuf und Pflegefachkräfte, die sich aus- und weiterbilden wollen, werden mit Informationen rund um Karrieremöglichkeiten, Beruf, sowie Spezialisierungen versorgt. Expert*innen stellen in Vorträgen und Roundtables Perspektiven für Ausbildung, Studium, Weiterbildung und Berufsstart vor. Unsere Karrieremessen bieten Gelegenheit, potenzielle Arbeitgeber*innen kennenzulernen und bereits erste Kontakte an den Messeständen zu knüpfen. Die Events vor Ort verstehen sich als hybrides Angebot für digitale Teilnehmer*innen, welche bereits jetzt Messestände online besuchen, sowie die Vorträge live auf unserer Messeplattform streamen können. Unsere Karrieremesse bieten weiters Gelegenheit, potenzielle Arbeitgeber*innen kennenzulernen und bereits erste Kontakte an den Messeständen zu knüpfen. Nach Ablauf der Messe sind sämtliche Vorträge und Informationsvideos on demand in unserer digitalen Messeplattform Mediathek abrufbar. PflegeKompass Messe LINZ Datum: 24.05.2022, 09:00 – 17:00 Uhr Ort: OÖNachrichten Forum Promenade 25, 4010 Linz, Österreich Url: https://pflege-kompass.coeo.at/ PflegeKompass Messe JETZT KOSTENLOS ANMELDEN! Rückfragen & Kontakt: Messeplattform: https://pflege-kompass.coeo.at/ Webseite: http://www.pflege-kompass.at E-Mail: info@pflege-kompass.at Facebook: https://www.facebook.com/PflegeKompassAT Instagram: https://www.instagram.com/pflegekompass/ LinkedIn: https://www.linkedin.com/showcase/pflegekompass/ https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20220520_OTS0016/messemonat-mai-besuchen-sie-die-pflegekompass-bildungs-und-karrieremesse-fuer-den-pflegebereich-am-24-mai-in-linz

MASSNAHMENPAKET ZUR PFLEGE

MASSNAHMENPAKET ZUR PFLEGE Großteils Lob für ersten Schritt Weitgehend positiv ist am Donnerstag das Echo auf das angekündigte Maßnahmenpaket zur Pflege ausgefallen. Gewerkschaften, Sozialwirtschaft, Volkshilfe, Senioren- und Gemeindebund äußerten sich lobend, die SPÖ teilweise, FPÖ und NEOS waren unzufrieden. Alle mahnten, dass das nur ein erster Schritt sein könne – die „große Reform“ zur langfristigen Sicherstellung der Finanzierung müsse rasch angegangen werden. Vertreterinnen und Vertreter von ÖGB, GPA, vida und younion zeigten sich am „Tag der Pflege“ – unter Hinweis auf die Demonstrationen am Donnerstag – überzeugt, dass das Paket ein Erfolg jahrelangen gewerkschaftlichen Drucks ist. „Diese Reform zeigt: Gewerkschaftliches Engagement zahlt sich aus“, sagte Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA. „Unser langjähriger Druck hat Wirkung gezeigt. Heute wurde in der Tat eines der größten Reformpakete der vergangenen Jahrzehnte auf den Weg gebracht“, anerkannte Edgar Martin von younion prinzipiell. Inhaltlich bewerteten die Gewerkschaften die Reform großteils positiv, viele ihrer Forderungen (Lohnzuschüsse, mehr Urlaub) seien aufgegriffen worden. Jetzt komme es auf die Umsetzung an – und da will Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin des ÖGB, „genau hinschauen, damit alles tatsächlich im Sinne der Betroffenen umgesetzt wird“. Klar sei allerdings, dass die präsentierten Pläne nicht ausreichten, merkten Sylvia Gassner und Gerald Mjka von vida an: „Es müssen weitere Schritte und Investitionen für alle Bereiche des Gesundheitssystems folgen.“ WKO sieht Forderungen aufgegriffen Zustimmung kam auch von der Wirtschaftskammer (WKO). Positiv wertete WKO-Generalsekretär Karlheinz Kopf, dass die Regierung „zusätzliche Mittel zur Verfügung stellt, ausreichend Zeit für die Begutachtung und Detailausarbeitung durch die Sozialpartner angekündigt hat und bei den präsentierten Maßnahmen auch wichtige Forderungen der Wirtschaft aufgegriffen hat“. „Die vorgestellten Maßnahmen sind zweifellos geeignet, einen Beitrag zur Entspannung zu leisten, auch wenn versäumte Weichenstellungen nicht von heute auf morgen kompensiert werden können“, konstatierte Walter Marschitz, Geschäftsführer der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ). Zustimmung von Hilfsorganisationen Die Reaktionen der Hilfsorganisationen fielen dagegen positiv aus. Bei der angekündigten „Pflegereform scheint ein wichtiger Schritt gelungen zu sein“, so die Volkshilfe. Präsident Ewald Sacher stellte in einer Aussendung fest, „dass doch viele langjährige Forderungen der Volkshilfe und anderer Sozialorganisationen aufgegriffen wurden.“ „Wir haben wirklich lange auf die Pflegereform gewartet, eigentlich zu lange. Aber die heute vorgestellten Maßnahmen zur Pflegereform beinhalten tatsächlich entscheidende Schritte in die richtige Richtung. Und auch, was das Finanzvolumen anbelangt, erkennen wir, dass endlich in den richtigen Dimensionen gedacht wird“, so Othmar Karas, Präsident des Hilfswerks Österreich. Weitgehend positiv äußerten sich am Donnerstag die evangelische Diakonie und die katholische Caritas über das von der Bundesregierung präsentierte Pflegepaket – mehr dazu in religion.ORF.at. Gemeindebund erwartet weiteren großen Wurf Die Präsidentin des ÖVP-Seniorenbundes, Ingrid Korosec, sieht den „Start einer umfassenden Pflegeform, die auch eine nachhaltige Finanzierung und den Ausbau der mobilen Dienste mit einschließen wird’“. Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl würdigte ebenfalls den „ersten wichtigen Schritt für die Stärkung des Pflegesystems“ und erwartete einen „weiteren großen Reformwurf“ zur langfristigen Sicherung der Zukunftsfinanzierung. Frauen- und Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) hält die Reform sowohl aus Frauen- als auch aus Familienperspektive für begrüßenswert. 60 Prozent der Pflegebedürftigen, mehr als 80 Prozent des Betreuung- und Pflegepersonals und etwa 70 Prozent der pflegenden Angehörigen seien Frauen, erinnerte sie. Opposition unzufrieden Nicht wirklich zufrieden war die Opposition. Wobei von SPÖ-Politikern unterschiedliche Reaktionen kamen: Wiens Sozialstadtrat Peter Hacker freute sich – unter Hinweis auf ein erwartetes „nächstes Verbesserungspaket“ –, dass „erste spürbare Schritte zu einer Pflegereform gesetzt werden“. Und er lobte, dass man „nach Jahren der Stagnation endlich wieder moderne sozialpolitische Töne aus dem Sozialministerium“ höre. SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch anerkannte die Bemühungen von Minister Johannes Rauch (Grüne), aber kritisierte: Es gebe wieder nur „Ankündigungen, die erneut mehr Fragen aufwerfen, als die drängenden Probleme in der Pflege zu lösen“. Welche Änderungen braucht es im Pflegebereich? „Die Bundesregierung bleibt ihrer Inszenierungspolitik treu. Viele Überschriften, wenig Inhalt“, kritisierte die FPÖ. „In wesentlichen Bereichen wie der Lehre oder der 24-Stunden-Betreuung gibt es nichts außer Überschriften. Der allergrößte finanzielle Brocken geht in Bonuszahlungen für 2022 und 2023. Diese sind richtig und wichtig – aber was ist danach? Sinken die Gehälter dann wieder? Warum sollte jemand heute die Ausbildung zur Pflegekraft beginnen, wenn das Gehalt dann nach der erfolgreichen Ausbildung erst wieder so niedrig ist wie jetzt?“, fragte Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch. Auch NEOS-Gesundheitssprecherin Fiona Fiedler konnte den großen Jubel über die angekündigte Reform nicht ganz nachvollziehen. „Strukturelle Probleme lassen sich nicht nur mit Geld zuschütten“, verwies sie darauf, dass die Zersplitterung der Pflegefinanzierung genauso bestehen bleibe wie die mangelnde Anerkennung von Pflegeleistungen. Maßnahmen auf zwei Jahre befristet All jene Maßnahmen im am Donnerstag vorgestellten Paket, die zu Mehrkosten führen, sind vorerst auf zwei Jahre befristet (bis zum Ende der Gesetzgebungsperiode). Begründet wurde das von Rauch damit, dass rasch gehandelt werden sollte. „Das Motto war: ‚Jetzt rasch‘ – weil mit Recht eingefordert wurde, rasch ins Tun zu kommen. Wir wollten nicht auf die Finanzausgleichsverhandlungen (mit den Bundesländern, Anm.) warten.“ Dass eine Weiterführung über die genannten zwei Jahre hinaus eine „enorme Herausforderung“ wird, räumte der Minister ein – jetzt habe man einmal einen Schritt „für die nächsten beiden Jahre“ gemacht. Das Paket wird schrittweise umgesetzt – die ersten Maßnahmen sollen noch vor dem Sommer im Nationalrat beschlossen werden, sagte Grünen-Klubchefin Sigrid Maurer. Der „Durchbruch bei der Pflegereform“ sei auch ein „Erfolg für die Gleichstellungspolitik“, sagte sie. ÖVP-Klubobmann August Wöginger sagte, man habe ein gutes Paket geschnürt, mit dem der bis 2030 benötigte Bedarf von 76.000 zusätzlichen Pflegekräften abgedeckt werden könne. https://orf.at/stories/3265263/

Messemonat Mai – Besuchen Sie die PflegeKompass Bildungs- und Karrieremessen für den Pflegebereich!

Die Job & Info-Plattform http://www.pflege-kompass.at setzt Impulse an der Schnittstelle zwischen Schule, Fachhochschule, Universität und Berufswelt. Schüler*innen, Studierende, Absolvent*innen, Quereinsteiger*innen oder Jobsuchende profitieren von der Vernetzung mit passenden Aus- und Weiterbildungsstätten und der direkten Verbindung mit dem Arbeitsmarkt. Präsenzmessen im Mai, digitale Messe im November Wir runden unser Angebot mit 3 Präsenzmessen im Mai, sowie einer digitalen, österreichweiten Messe im November ab, der Besuch ist kostenlos! Die Termine finden Sie am Ende des Textes. Kooperation mit dem ÖGKV In Kooperation mit dem ÖGKV (Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband) verbinden die PflegeKompass Messen (Fachhoch-)Schulen, Universitäten, Ausbildungsstätten, Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Arbeitgeber*innen im Pflegebereich mit Schüler*innen, Studierenden, Absolvent*innen, Quereinsteiger*innen, Jobsuchenden und Menschen, die sich weiterbilden wollen. Mag. Elisabeth Potzmann, Präsidentin des ÖGKV: Nur wenige Berufe bieten so viele verschiedene Möglichkeiten: Akutbereich, Langzeitpflege, mobile Pflege, Freiberufliche Pflege, Intensivpflege und vieles mehr stehen im Laufe einer Pflegekarriere zur Auswahl. Und noch immer sind neue Berufsbilder im Entstehen. Diese Vielfältigkeit des Pflegeberufs wird ergänzt durch eine Arbeitsplatzsicherheit, wie sie nur wenige andere Berufe bieten können und in der COVID-19-Pandemie wurde die enorme Systemrelevanz dieses Berufs deutlich wie nie zuvor. Messeprogramm und Ablauf Messeteilnehmer*innen erleben ein spannendes und informatives Programm zu Ausbildungs- und Karriereoptionen und -strategien für Pflegeberufe: Interessierte am Pflegeberuf und Pflegefachkräfte, die sich aus- und weiterbilden wollen, werden mit Informationen rund um Karrieremöglichkeiten, Beruf, sowie Spezialisierungen versorgt. Expert*innen stellen in Vorträgen und Roundtables Perspektiven für Ausbildung, Studium, Weiterbildung und Berufsstart vor. Unsere Karrieremesse bieten Gelegenheit, potenzielle Arbeitgeber*innen kennenzulernen und bereits erste Kontakte an den Messeständen zu knüpfen. Die Events vor Ort verstehen sich als hybrides Angebot für digitale Teilnehmer*innen, welche bereits jetzt Messestände online besuchen, sowie die Vorträge live auf unserer Messeplattform streamen können. Unsere Karrieremesse bieten weiters Gelegenheit, potenzielle Arbeitgeber*innen kennenzulernen und bereits erste Kontakte an den Messeständen zu knüpfen. Nach Ablauf der Messe sind sämtliche Vorträge und Informationsvideos on demand in unserer digitalen Messeplattform Mediathek abrufbar. PflegeKompass Messe GRAZ Datum: 10.05.2022, 09:00 – 17:00 Uhr Ort: Meerscheinschlößl Mozartgasse 3, 8010 Graz, Österreich Url: https://pflege-kompass.coeo.at/ PflegeKompass Messe WIEN Datum: 18.05.2022, 09:00 – 17:00 Uhr Ort: Arena21, MuseumsQuartier Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich Url: https://pflege-kompass.coeo.at/ PflegeKompass Messe LINZ Datum: 24.05.2022, 09:00 – 17:00 Uhr Ort: OÖNachrichten Forum Promenade 25, 4010 Linz, Österreich Url: https://pflege-kompass.coeo.at/ PflegeKompass Messe DIGITAL Datum: 09.11.2022, 09:00 – 17:00 Uhr Ort: Online Online, Österreich Url: https://pflege-kompass.coeo.at/   Weitere Informationen & Anmeldung zu den Messen: Webseite: http://www.pflege-kompass.at E-Mail: info@pflege-kompass.at Facebook: https://www.facebook.com/PflegeKompassAT Instagram: https://www.instagram.com/pflegekompass/ LinkedIn: https://www.linkedin.com/showcase/pflegekompass/

Startschuss für „Community Nursing“

Startschuss für „Community Nursing“ Viele ältere Menschen wollen möglichst lange selbstbestimmt in ihrem Zuhause leben. Sogenannte „Community Nurses“ sollen Menschen ab 75 Jahren vorsorglich besuchen und, wenn notwendig, Hilfe vermitteln. In Niederösterreich starten 32 Pilotprojekte. Die Pflege und wie sie in Zukunft organisiert werden soll, ist eine Frage, auf die die Politik noch keine abschließende Antwort gefunden hat. Ein weiterer Ansatz ist das neue Projekt des „Community Nursings“. Die Seniorinnen und Senioren, die möglichst lange selbstständig zu Hause leben wollen, sollen von Community Nurses unterstützt werden. Dabei handelt es sich um diplomierte Pflegekräfte, die in den Gemeinden Ansprechpartnerinnen für alle Fragen rund um die Pflege und Betreuung sind. Sie sind mit Haus- und Fachärzten, den mobilen Pflegediensten und den Pflege- und Betreuungszentren vernetzt, kennen bürokratische Hürden und wissen, wie die Pflege am besten organisiert werden kann. Die Pilotprojekte werden mit EU-Geld finanziert und sind kostenlos. In regelmäßigen Hausbesuchen erheben sie den Bedarf der betroffenen Bevölkerungsgruppe über 75 Jahren. Neben medizinischen Fragen geht es dabei auch um Allgemeines – vom barrierefreien Leben im Haus über regelmäßige Bewegung und den gesellschaftlichen Kontakt bis hin zur Frage, ob die Pandemie Spuren hinterlassen hat. Bei einem Erstgespräch macht sich die „Community Nurse“ ein Bild von den Lebensumständen der betroffenen Personen und kann so bei weiteren Treffen mögliche Risiken frühzeitig erkennen und verringern. Gesundheitssystem soll entlastet werden Das Ziel ist, das Gesundheitssystem zu entlasten und etwa Spitalsaufenthalte zu vermeiden. Im Waldviertel haben sich 13 Gemeinden zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Beim Projekt „Pflege.fit“ wurden insgesamt zwölf „Community Nurses“ engagiert. Gerade in der Gegend rund um Pölla (Bezirk Zwettl) ist die alternde Bevölkerung eine große Herausforderung. Denn die Ortschaften sind weit verstreut, so Günther Kröpfl (ÖVP), Bürgermeister von Pölla und Obmann der Arbeitsgemeinschaft, über die Beweggründe der Gemeinden, das Pilotprojekt umzusetzen. „Hier ist es ganz wesentlich, dass jeder und jede dieselben Bedingungen der Versorgung hat, egal in welcher Ortschaft er oder sie sich befindet“, so Kröpfl. Unterstützung auch für pflegende Angehörige Hilfe und Unterstützung gibt es aber nicht nur für Seniorinnen und Senioren, auch pflegende Angehörige können sich an die „Community Nurses“ wenden, etwa vor einer Spitalsentlassung eines Angehörigen. „Das ist ein typisches Beispiel. Hier ist die speziell ausgebildete Community Nurse da und berät die Familien, was sie benötigen und wie man es sich im Alltag leichter macht“, so Kröpfl. Die „Community Nurses“ haben den Überblick über Hilfsmittel und Methoden, so Gerlinde Reif, eine der neuen Community Nurses in der Gegend rund um Pölla: „Bei betreuenden Angehörigen ist es auch möglich, dass man sie anleitet, etwa wie man einen Patienten umbettet, wäscht oder mobilisiert.“ Die Pflege selbst übernehmen die „Community Nurses“ nicht – wenn gewünscht stellen sie aber Kontakte her, etwa zu einem mobilen Pflegedienst aus der Region. Das Ziel des Gesundheitsministeriums ist es, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken. 32 Pilotprojekte werden derzeit in Niederösterreich umgesetzt, sie laufen zunächst bis 2024. Katharina Bernhart, noe.ORF.at Link: Community Nursing (Gesundheitsministerium)

Pflegepersonal weiterhin dringend gesucht

Schon vor der Pandemie wurde händeringend nach Pflegekräften gesucht, mittlerweile ist der Bedarf weiter gestiegen. Bei den Pflegeorganisationen wie Caritas und Hilfswerk gibt es Hunderte offene Stellen. Sie fordern zudem eine Pflegereform. In den 105 Pflegeheimen in Niederösterreich – 48 davon werden vom Land betrieben – werden derzeit etwas mehr als 10.000 Menschen betreut. Im eigenen Zuhause sind es 16.700. Die Angehörigen werden dabei von den mobilen Diensten von Caritas, Hilfswerk, Volkshilfe und Rotem Kreuz unterstützt. 4.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Betreuungsdienste leisteten im Jahr 2021 insgesamt 3,6 Millionen Arbeitsstunden. Pflegegeld wird um 1,8 Prozent erhöht Alle vier Organisationen unterstützen die Forderung nach einer Pflegereform, denn Personal ist nach wie vor Mangelware. Die Caritas hat derzeit 138 offene Stellen in Niederösterreich, die sofort besetzt werden könnten. Das Hilfswerk sucht sogar nach 250 Pflegekräften. Bei der Volkshilfe Niederösterreich heißt es, man wolle dieses Jahr 150 Stellen besetzen. Das Rote Kreuz sucht derzeit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege. Kostenfreie Ausbildung mit Grundgehalt gefordert Ein wichtiger Schritt bei einer Pflegereform wäre etwa eine kostenfreie Ausbildung, während der man ein Grundgehalt bezieht. Denn ohne Grundgehalt sei es gerade für Umsteigerinnen und Umsteiger schwer, eine Pflegeausbildung zu beginnen, so die vier Organisationen. An der IMC Fachhochschule in Krems kann man künftig auch ab März mit dem Studium der Gesundheits- und Krankenpflege beginnen. Mit diesem Angebot reagiert man auch auf den wachsenden Pflegebedarf im Land, heißt es. Link zum Artikel

AK-Gesundheitsberufe: Registrierungspflicht mit 01. Jänner 2022

Am 1. Jänner 2022 setzt die Registrierungspflicht wieder ein. Klagenfurt (OTS) – Mit Beginn der Pandemie wurde die Registrierungspflicht der Gesundheitsberufe vorübergehend ausgesetzt. Am 1. Jänner 2022 setzt die Registrierungspflicht wieder ein. Berufsangehörige, die bis dahin nicht registriert sind, dürfen ihren Beruf nicht ausüben. „Als zuständige Registrierungsbehörde in Kärnten sind wir bemüht, die Berufsangehörigen zu unterstützen“, so AK-Präsident Günther Goach. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde die Registrierungspflicht für Gesundheitsberufe ausgesetzt, um Berufsangehörigen während dieser Ausnahmesituation die Berufsausübung zu erleichtern. Ab 1. Jänner 2022 müssen jedoch alle, die in einem Gesundheitsberuf (Liste der Gesundheitsberufe) tätig sind, im Gesundheitsberuferegister registriert sein. Ohne Registrierung besteht keine Berufsberechtigung. „Bei Verstoß droht dem Arbeitgeber und dem Berufsangehörigen jeweils eine Verwaltungsstrafe bis zu 3.600 Euro“, so Monika Hundsbichler, Referatsleiterin für Gesundheit & Pflege in der Arbeiterkammer Kärnten. Um allen betroffenen Beschäftigten die Registrierung zu erleichtern, bietet die Arbeiterkammer eine Registrierung vor Ort (nach Terminvereinbarung) sowie eine Online-Registrierung (mittels Bürgerkarte oder Handysignatur) an. Seit 2018 gibt es in Österreich das öffentliche Register für Gesundheitsberufe. Für Fragen oder Anliegen in diesem Zusammenhang stehen die AK-Experten per E-Mail unter gbr@akktn.at zur Verfügung. Mehr Informationen dazu finden Sie unter kaernten.arbeiterkammer.at/gbr https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20211115_OTS0130/ak-gesundheitsberufe-registrierungspflicht-mit-01-jaenner-2022

Rot-Weiß-Rot-Karte: Zugang für Pflegekräfte wird erleichtert

Der Zugang zur Rot-Weiß-Rot-Karte wird für diplomierte Pflegekräfte erleichtert. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hat einen entsprechenden Erlass erarbeitet. Das beschleunigte Genehmigungsverfahren soll mehr Pflegekräfte in den Arbeitsmarkt integrieren. Bis 2030 werden rund 40.000 diplomierte Pflegekräfte benötigt. Konkret wird mit der Änderung ermöglicht, die Rot-Weiß-Rot-Karte noch vor Abschluss des Nostrifizierungsprozesses zu erhalten. Damit werde eine rechtliche Lücke geschlossen, „die bisher die Arbeitsmarktintegration von hoch qualifizierten Personen erschwert hat“, sagte Kocher in einer Stellungnahme. „Wir haben im Pflegebereich einen besonderen Bedarf nach qualifizierten Arbeitskräften, der durch die Krise noch größer geworden ist“, so der Minister. Diplomierte Kranken- und Pflegekräfte müssen ihre Ausbildung in Österreich im Rahmen eines Nostrifizierungsverfahrens anerkennen lassen. Sie haben bereits ihre Ausbildung abgeschlossen und müssen in der Regel nur noch wenige Schritte absolvieren. Mit einer Genehmigung des Landeshauptmanns können sie schon während des Verfahrens unter Aufsicht arbeiten. Eine rechtliche Lücke bestand jedoch bisher bei der Arbeitszulassung von Drittstaatsangehörigen ohne ordentlichen Aufenthaltstitel während des Nostrifizierungsverfahrens. Der Arbeitsminister stellt daher per Erlass klar, dass auch während des Nostrifizierungsverfahrens eine Rot-Weiß-Rot-Karte erteilt werden kann.   https://orf.at/stories/3209615/

Freie Pflegejobs: Chance für Quereinsteiger

Viele haben aufgrund der CoV-Krise ihren Job verloren. Einige nehmen das als Chance für eine Umschulung, etwa in einen Pflegeberuf. Laut einem großen Jobportal sind aktuell 459 Jobs in dem Bereich in Wien frei. Wieder auf der Schulbank sitzen. Nach bereits erfolgreichen Abschlüssen in anderen Berufen, lassen sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Vinzentinum zwei Jahre lang zur Pflegefachassistenz umschulen. „Wir bieten Arbeit vom kleinsten Säugling an bis hin zum alten Menschen. Sie werden weiters in einem sinnstiftenden Beruf tätig sein“, sagte Barbara Klemensich aus der strategischen Leitung am Vinzentinum Wien. Clemens Gaal ist einer der Studierenden. Mit 15 Jahren begann er eine Lehre, damals noch weit entfernt vom Pflegeberuf. „Ich habe vier Jahre lang Gastronomiefachmann gelernt in einem Betrieb in Niederösterreich. Dann bin ich in den Zivildienst gekommen und habe gemerkt, dass die Pflege und der Gesundheitsbereich etwas für mich ist. Und zusätzlich jetzt auch mit der Krise habe ich gemerkt, das ist etwas was gebraucht wird“, sagte Gaal gegenüber „Wien heute“. „Und da war ich quasi gezwungen neu anzufangen“ Auch Yvonne Six musste sich mit 44 Jahren neu orientieren. Sie war noch bis vor kurzem Flugbegleiterin. „Aufgrund von Corona ist die Airline leider in Insolvenz gegangen. Und da war ich quasi gezwungen neu anzufangen. Ich komme ursprünglich aus dem Büro, aber da wollte ich überhaupt nicht mehr zurück, weil ich etwas tun möchte, wo ich mich bewege und auch sehen kann, was ich tue“, sagte Six. Pflegekräfte fehlen in Wien Im Bereich der Pflege gibt es verschiedene Ausbildungen. „Wir sind Kooperationspartner des FH Campus Wien. Man kann als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson ausgebildet werden. Man kann aber auch in die Pflegefachassistenz gehen, das ist eine zweijährige Ausbildung, oder in die Pflegeassistenz, das ist eine einjährige Ausbildung, wo keine Matura notwendig ist“, sagte Klemensich. Rund 5.500 Euro pro Jahr kostet die Ausbildung, diese Kosten werden von den Gesundheitseinrichtungen übernommen, wenn sich die Auszubildenden für eine gewisse Zeit verpflichten, dort zu arbeiten. Für die Studierenden fallen neben ÖH-Beitrag und den allgemeinen Studiengebühren keine Kosten an. Der nächste Lehrgang startet im Oktober 2021, Bewerbungen sind bis Ende Mai möglich.   https://wien.orf.at/stories/3084255/

Arbeitslose zu Pflegern umschulen

Mitte November hat in der Kardinal-Schwarzenberg-Akademie in Schwarzach (Pongau) ein Kurs für Pflegepersonal begonnen. Die Hälfte der Teilnehmer war bisher arbeitslos. Damit will das Arbeitsmarktservice den Nachwuchs in der Pflege stärken – in einer sonst mehr vom Tourismus dominierten Region. Wegen der Covid-19-Pandemie erhalten die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Pflegeausbildung derzeit im Fernunterricht. Der Ausbildungskurs wurde vor zwei Monaten geplant, weil es viele Anfragen gegeben habe. Die Pflegebranche wachse derzeit am stärksten, die Nachfrage nach Personal sei groß, sagt Ausbildungsleiterin Agnes Wimmer: „Das ist für uns alle eine ganz große Chance – in der Gesellschaft liegt hier Potenzial brach. Die meisten Kursteilnehmer haben schon beruflich Erfahrung gesammelt und machen jetzt die Pflege zum beruflichen Mittelpunkt.“ Für Berufswiedereinsteiger- oder -umsteiger sei das die Möglichkeit, einen Beruf zu ergreifen, der Sicherheit sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf biete, so Wimmer. Eine der Kursteilnehmerinnen ist Katrin Stöckl. Sie absolviert jetzt die zweijährige Pflegeausbildung. Die gelernte Optikerin war vorher nicht arbeitslos, wollte sich aber neu orientieren: „Ich wollte schon immer in die Pflege, weil ich gerne mit Menschen arbeite. Jetzt, wo die Kinder größer sind, ist es für mich wieder Zeit für eine Herausforderung.“ Zehn Prozent könnten sich für Pflege interessieren Laut AMS könnten im Pongau bis Ende November bis zu 4.000 Menschen arbeitslos sein. Fast die Hälfte von ihnen hat keinen Bildungsabschluss, und viele sind unter 40 Jahre alt. Arbeitsmarktexperten wollen, dass möglichst viele dieser Menschen Fachausbildungen machen. Auch in Pflegeberufen, sagt Thomas Burgstaller, Leiter des Arbeitsmarktservice Bischofshofen. Er geht davon aus, dass sich rund zehn Prozent der Arbeitslosen das Thema Pflege näher anschauen könnten. Bei Interesse sollten sie dann gezielt auf Pflegeberufe und Eignungsprüfungen vorbereitet werden. Denn Pflegeberufe sind nur für jene geeignet, die auch die Voraussetzungen dafür mitbringen – und das bedeutet unter anderem soziale Kompetenz und Teamfähigkeit. https://salzburg.orf.at/stories/3077688/

Zahl der Pflegebedürftigen steigt und steigt: Arbeiterkammer fordert eine öffentliche Pflegegarantie für alle

Linz (OTS) – Die Corona-Pandemie hat die vielen Schwächen in der Pflege sichtbar gemacht. 800.000 Menschen in Österreich pflegen oder unterstützen Angehörige. Jede/-r zehnte Österreicher/-in kümmert sich also um pflegedürftige Familienmitglieder. Die Pflege daheim in den eigenen vier Wänden steht aber auf wackeligen Beinen, denn es fehlt im Regelfall an schnell verfügbarem Ersatz, wenn der/die pflegende Angehörige verhindert ist – bei Krankheit, notwendiger Kinderbetreuung oder Berufstätigkeit. Jede/-r zweite Angehörige empfindet seine Verantwortung als belastend. Nach Ansicht der AK muss rasch geholfen werden. „Wir brauchen endlich eine öffentliche Pflegegarantie für alle“, fordert AK-OÖ-Präsident Johann Kalliauer. Die Abschaffung des Pflegeregresses und die automatische jährliche Valorisierung des Pflegegeldes seit heuer sind erfreuliche Fortschritte. „Diese Maßnahmen reichen aber bei weitem nicht aus, um die Angehörigen tatsächlich zu entlasten“, so Kalliauer. Es braucht rasche und konkrete Lösungen, denn der Pflegebedarf wird immer größer: Bezogen Ende 2019 noch 466.360 Personen Pflegegeld, so wird die Zahl bis 2025 laut WIFO auf mehr als 500.000 und bis 2050 sogar auf rund 750.000 steigen. Sowohl die vorige als auch die jetzige Bundesregierung haben eine Pflegereform angekündigt. Bisher gibt es dazu aber keine Ergebnisse. „Seit drei Jahren werden Pflegebedürftige und Angehörige hingehalten“, ist der AK-Präsident empört. 42 Prozent ohne professionelle Pflegeversorgung Für den Großteil der Pflegebedürftigen ist keine professionelle Betreuung vorhanden: Ende 2018 gab es in Oberösterreich 69.898 Pflegegeldbezieher/-innen. Davon wurden 18.090 Personen (26 Prozent) in Alten- und Pflegeheimen (inkl. Kurzzeitpflege und betreutes Wohnen) rund um die Uhr betreut und gepflegt, 22.650 (32 Prozent) waren zuhause und konnten professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, aber 29.158 (42 Prozent) wurden zuhause ohne professionelle Unterstützung gepflegt. Das heißt: Die größte Gruppe der Pflegegeldbezieher/-innen kann professionelle Betreuung nicht in Anspruch nehmen, weil entweder das Angebot nicht vorhanden ist oder das vorhandene Angebot nicht leistbar ist. Das setzt pflegende Angehörige zusätzlich unter Druck! Versorgungsgrad in der Pflege sinkt Oberösterreich hat bei der professionellen Pflegeversorgung einen massiven Nachholbedarf, denn die Versorgungsgrade (die Leistungsstunden bei den Mobilen Diensten sowie die Heimplätze) gehen gravierend zurück: Standen 2013 für die oberösterreichische Bevölkerung im Alter von 75 Jahren und darüber noch 110,4 Heimplätze pro 1000 Einwohner/-innen (inkl. Tagesbetreuung) zur Verfügung, so machte dieser Wert im Jahre 2018 nurmehr 97,7 Plätze aus – ein Rückgang um zwölf Prozent! Ähnlich verhält es sich bei den mobilen Diensten. 2013 betrugen die Leistungsstunden für die Menschen ab 75 in Oberösterreich noch 14,3 pro Person. 2018 ist dieser Wert auf 12,6 Stunden im Jahr gesunken – ein Minus von 13,5 Prozent! Der Wegfall des Pflegeregresses bringt aber eine zusätzliche Nachfrage bis 2025 von 1.494 Heimplätzen mit sich. Geplant oder gebaut werden aber lediglich 463 Langzeitpflegeplätze. Österreich bei Pflegeausgaben nur im Mittelfeld Wieviel ein Staat bereit ist, für professionelle Pflege auszugeben, zeigt der jeweilige Anteil dafür am Bruttoinlandprodukts (BIP). Laut OECD liegt Österreich hier mit 1,5 Prozent im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld, klar hinter Staaten, die beinahe das Doppelte in Pflege investieren wie Norwegen (2,9), Schweden (2,8) oder die Niederlande (2,6 Prozent). Altern in Würde wie im Vorzeigemodell Schweden Hauptverantwortung für die Pflege übernimmt in Schweden die Gemeinschaft und nicht die betroffenen Personen und ihre Familien. In Schweden besteht ein Anspruch auf öffentliche Dienste und Unterstützung im Alltag. Die kommunalen Behörden erheben den Bedarf und danach wird das geeignete Pflegeangebot zur Verfügung gestellt. 96,4 Prozent der Pflegeleistungen in Schweden sind Sachleistungen, bestehend aus stationären, teilstationären, ambulanten und mobilen Diensten. Laut OECD entfallen dort auf 1.000 Einwohner/-innen (65 Jahre und älter) 70,3 Langzeitpflege-Betten, während in Österreich nur 46,4 zur Verfügung stehen. Auch Hauskrankenpflege, Wohnraumanpassungen, Hausnotruf und Fahrtendienste werden von öffentlicher Seite zur Verfügung gestellt, um die Selbständigkeit der Älteren so lange wie möglich zu erhalten. Die Finanzierung erfolgt überwiegend durch Steuern. Landes-Pflegefonds als Konjunkturmotor „Ich fordere von der Bundesregierung ein Bekenntnis zur solidarischen Finanzierung der Langzeitpflege aus Steuermitteln. Dazu sollen vermögensbezogene Steuern für Reiche (mit jährlichen Einnahmen von bis zu sechs Milliarden Euro) herangezogen werden. Und es soll jeder einen Rechtsanspruch auf sämtliche professionelle Pflegedienstleistungen erhalten“, verlangt der AK-Präsident. Zudem müssen private Kostenbeteiligungen für mobile Dienste und Tageszentren abgeschafft werden. Um die Pflege durch Angehörige zu erleichtern, soll es künftig einen Rechtsanspruch auf Pflegekarenz und Pflegeteilzeit bis zu einer Dauer von drei Monaten bereits ab der Pflegestufe 1 geben. Vom Land Oberösterreich fordert die Arbeiterkammer die Einführung eines Landes-Pflegefonds als Konjunkturmotor. Alleine für die Errichtung von zusätzlich 600 neuen Heimplätzen wäre ein Finanzvolumen von 66 Millionen Euro notwendig.   https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20200928_OTS0095/zahl-der-pflegebeduerftigen-steigt-und-steigt-arbeiterkammer-fordert-eine-oeffentliche-pflegegarantie-fuer-alle