9.500 Pflegekräfte werden laut Studie bis 2030 in Niederösterreich gebraucht. Deswegen soll die Ausbildung angekurbelt werden. In Mistelbach gibt es ab dem Wintersemester die Möglichkeit, ein Fachhochschulstudium in der Pflege zu absolvieren.

 

In der IMC Fachhochschule Krems stehen jährlich 185 Plätze für junge Menschen zur Verfügung, die ein dreijähriges Bachelor-Studium in Gesundheits- und Krankenpflege absolvieren möchten. 50 dieser Plätze sollen ab Herbst transferiert werden – und zwar in die Krankenpflegeschule im Landesklinikum Mistelbach. Angeboten werden in Krems wie in Mistelbach vier Schwerpunkte: Pflege bei Kindern und Jugendlichen, Pflege im Unfall- und Rehabilitationsbereich, Onkologische Pflege (Krebs) und Pflege in Krisenzeiten/Krisengebieten.

Ulrike Prommer, Geschäftsführerin der IMC Fachhochschule Krems, will damit das Studium zu den Studentinnen und Studenten bringen, wie sie sagt. Viele junge Menschen im Weinviertel würden sich eher für den Zug nach Wien entscheiden, für diese wolle man ein Angebot in der Umgebung schaffen: „Das ist dasselbe Curriculum wie in Krems, eingesetzt werden sie im gesamten Bereich der Gesunden- und Krankenpflege, vom stationären Bereich bis hin zur Klinik und auch zur Intensivpflege.“

Wenn das Projekt den Erwartungen entspricht, könnte es im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen, beschreibt Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP): „Wir werden uns ein oder zwei Studiengänge lang anschauen, wie das Angebot angenommen wird. Nach allem, was wir von den Experten hören, gehen wir davon aus, dass das sehr gut funktionieren wird. Wenn das so ist, dann haben wir zwei Regionen im Auge, wo wir nach demselben Muster weitere Dislozierungen vornehmen wollen.“

Finanzielle Anreize für Pflegestudium

Künftige Pflegekräfte sollen auch während ihrer Ausbildungszeit unterstützt werden, kündigt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leiter (ÖVP) an: „Wir haben das blaugelbe Pflegepaket geschaffen, mit dem wir das Ausbildungsangebot ausweiten und andererseits auch finanzielle Anreize schaffen, indem wir die Studiengebühren und Schulgelder übernehmen und zusätzlich monatlich 420 Euro zahlen, um zu motivieren, in den Pflegeberuf zu gehen.“

Bewerbungen sind ab sofort bei der Fachhochschule Krems möglich, gestartet werden soll im Wintersemester. Allerdings sei klar, dass die bis 2030 erforderlichen 9.500 Pflegekräfte allein für Niederösterreich nicht allein durch Ausbildung im Inland zu schaffen sein werden. Das Land hat deswegen mit Organisationen in Kolumbien und in Vietnam Kontakt aufgenommen, um Pflegekräfte aus diesen Ländern nach Niederösterreich zu holen.