Schon vor der Pandemie wurde händeringend nach Pflegekräften gesucht, mittlerweile ist der Bedarf weiter gestiegen. Bei den Pflegeorganisationen wie Caritas und Hilfswerk gibt es Hunderte offene Stellen. Sie fordern zudem eine Pflegereform.
In den 105 Pflegeheimen in Niederösterreich – 48 davon werden vom Land betrieben – werden derzeit etwas mehr als 10.000 Menschen betreut. Im eigenen Zuhause sind es 16.700. Die Angehörigen werden dabei von den mobilen Diensten von Caritas, Hilfswerk, Volkshilfe und Rotem Kreuz unterstützt. 4.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Betreuungsdienste leisteten im Jahr 2021 insgesamt 3,6 Millionen Arbeitsstunden.
Alle vier Organisationen unterstützen die Forderung nach einer Pflegereform, denn Personal ist nach wie vor Mangelware. Die Caritas hat derzeit 138 offene Stellen in Niederösterreich, die sofort besetzt werden könnten. Das Hilfswerk sucht sogar nach 250 Pflegekräften. Bei der Volkshilfe Niederösterreich heißt es, man wolle dieses Jahr 150 Stellen besetzen. Das Rote Kreuz sucht derzeit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege.
Kostenfreie Ausbildung mit Grundgehalt gefordert
Ein wichtiger Schritt bei einer Pflegereform wäre etwa eine kostenfreie Ausbildung, während der man ein Grundgehalt bezieht. Denn ohne Grundgehalt sei es gerade für Umsteigerinnen und Umsteiger schwer, eine Pflegeausbildung zu beginnen, so die vier Organisationen. An der IMC Fachhochschule in Krems kann man künftig auch ab März mit dem Studium der Gesundheits- und Krankenpflege beginnen. Mit diesem Angebot reagiert man auch auf den wachsenden Pflegebedarf im Land, heißt es.