Die Anfang 2020 von der Regierung eingerichtete „Taskforce Pflege“ hat ihren Bericht vorgelegt. Darin werde der Anlass für die umfassende Reform des Systems deutlich, bekräftigten Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) und ÖVP-Sozialsprecher August Wöginger heute in einer Aussendung. Als Nächstes will die Regierung gemeinsam mit den Bundesländern die wesentlichen Ziele und konkreten Maßnahmen der Pflegereform definieren, kündigte Anschober an.

Im Strategiepapier der „Taskforce Pflege“ werden 17 Ziele und 63 Maßnahmenfelder aus fünf Themenfeldern beschrieben. Diese behandeln die „Verlässlichkeit in der Pflege und Betreuung und Sicherheit des Systems“, das Vorgehen gegen Einsamkeit und die Förderung des Miteinander, die Anerkennung der Leistung Pflegender durch angemessene Rahmenbedingungen, die Entlastung für pflegende Angehörige und den Umgang mit Demenz sowie vorausschauende Planung und Gestaltung.

Anschober: „Fülle von Zielsetzungen“

„Ziel der Pflegereform ist es, gemeinsam mit den Stakeholdern das System der Langzeitbetreuung und -pflege weiterzuentwickeln und für die Menschen auch in Zukunft eine bedarfsgerechte Versorgung zu ermöglichen“, kommentierte Sozialminister Anschober den Bericht. Dieser zeige „eine Fülle von Zielsetzungen und möglichen Umsetzungsschritten auf, die im Rahmen des Beteiligungsprozesses erarbeitet wurden“.

Auch Wöginger betonte die Notwendigkeit eines umfassenden Strategieprozesses. Die Pflegeversorgung solle so viel wie möglich daheim oder ambulant erfolgen und nur so viel wie notwendig stationär. Außerdem weist der ÖVP-Sozialsprecher auf die Bedeutung der Personaloffensive hin.

Es gelte außerdem, Doppelgleisigkeiten zu vermeiden und für eine Rückbesinnung weg von der Bürokratie und wieder hin zu den Patientinnen und Patienten zu sorgen. Sowohl Palliativpflege als auch Hospiz sollten in die Regelfinanzierung überführt werden.